Kindernothilfe: Unsere Projektpatenschaft

08. September 2021
Soziales Engagement hört nicht vor der eigenen Haustür auf. Und auch wenn wir hauptberuflich Menschen durch die zumeist schlimmste Zeit in ihrem Leben begleiten, dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, dass es manchen Menschen aufgrund ihrer Lebensbedingungen immer schlecht geht. Rehacare hat sich daher entschlossen, das Projekt "Wissen schafft Nahrung - auch in Zeiten der Dürre" der Kindernothilfe zu unterstützen.
Mit Hilfe unserer Projektspenden wird das Kitui Development Centre in Kenia unterstützt. In Kitui leben 70% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die Gründe hierfür sind wiederkehrende Dürren, deren Auswirkungen durch ungeeignete Anbaumethoden noch verstärkt werden, schlechte Vermarktungswege für lokale Produkte sowie die Auswirkungen von HIV/AIDS. Und auch wenn die Zahl der Einschulungen stetig steigt, so ist auch die Abbrecherquote besonders bei Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren fast ebenso hoch. Und selbst wenn die Kinder ihre Schulausbildung beenden, erwartet sie häufig Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Armut und sozio-kulturelle Faktoren wie die Bevorzugung von Jungen gehen zu Lasten von Bildung und Kinderrechten, speziell von Mädchen. Zwar existieren Gesetze zu deren Schutz, doch es mangelt an der Umsetzung. Unzureichende Bereitstellung von Geldern, ineffiziente Nutzung von Ressourcen, aber auch Korruption stellen hier die Kernprobleme dar.
Das Kitui Development Centre hat zum Ziel gemeinsam mit Gemeindemitgliedern, lokalen und regionalen Behörden und Ministerien sowie anderen nicht-staatlichen Organisationen Probleme zu identifizieren, zu priorisieren und darauf aufbauende Aktionspläne zu entwickeln, um so die Gemeinschaft zu stärken. So ist gemeinsam mit der Kindernothilfe der Selbsthilfegruppen-Ansatz entstanden, durch den die ärmsten Frauen aus den Gemeinden in Selbsthilfegruppen organisiert und auf wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ebene gestärkt werden. Sie erhalten Auffrischungskurse in Buchhaltung, Errichtung von Kleinstgewerben, aber auch zu Themen wie Kinderrechte, Gesundheit oder Geschlechtergerechtigkeit. Neben den Selbsthilfegruppen für Erwachsene, werden auch welche für Kinder und Jugendliche gegründet. Sie erhalten so einen geschützten Raum, in dem sie sich austauschen und gemeinsame Aktivitäten durchführen können. Außerdem wird Aufklärungsarbeit über Kinderrechte geleistet und "Life Skills Trainings" angeboten. Dazu gehören Themen wie Hygiene und Ernährung oder HIV/AIDS. Gleichzeitig wird aber auch das Selbstbewusstsein der Kinder z.B. durch Rhetoriktrainings gestärkt. Ein weiteres Ziel des Kitui Development Centres ist die allgemeine Verbesserung der Lebenssituation der Familien. Hierfür erhielten die Frauen z.B. Zuchthähne sowie Schulungen in Geflügelhaltung. Die Frauen der Nachbargemeinde erhalten indessen Schulungen in Sonnenblumenanbau und -verarbeitung, denn Sonnenblumenkerne gemischt mit Hirse, Mais und Mungobohnen-Pulver sind ein sehr nahrhaftes Hühnerfutter. Auch eine Schlachterei wird errichtet, um die Tiere weiterverarbeiten zu können. Die Partnerorganisation hilft bei der Erstellung eines Marketingplans und Werbematerials, um die Produkte anschließend an lokale Hotels und Supermärkte verkaufen zu können. Für zusätzliche Einnahmemöglichkeiten werden Trainings in der Korbmacherei und im Weben angeboten. Außerdem gibt es ein Ausbildungsprogramm für junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren von lokalen Handwerkern. Nach erfolgreicher Ausbildung erhalten sie ein "Start up Kit" um ihre Geschäftsideen zu verwirklichen. (Quelle: Einführungsbericht des Projekts 65321, Kindernothilfe)
Wir als rehacare GmbH sind beeindruckt von dem, was die Menschen dort vor Ort leisten, um nachhaltige Strukturen aufzubauen und die Armut innerhalb der Gemeinschaft zu bekämpfen.
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